Tag 69

Heute wollen wir in die Hauptstadt der kurdischen Provinz, Erbil. Wir fruehstuecken noch bei Karwan im Restaurant und bitten ihn, unser Schild zu schreiben. Nach einem kleinen Zwischenstopp beim Internetcafe gehen wir den Strassenschildern nach und finden relativ schnell eine geeignete Stelle zum Trampen. Ich muss die Chance nutzen und bitte Jess ein paar Fotos vom Trampen zu machen. Wenn ich alleine unterwegs bin, geht das ja irgendwie schlecht. Sie drueckt ein paar mal ab und schon haelt ein Auto an. Wir winken es zunaechst ab, da es sich um ein Taxi handelt. Ein Mann steigt aus und meint, wir sollen mit ihm zu seinem richtigen Auto fahren, er wird uns dann nach Erbil bringen.

Der Weg fuehrt knapp an der Stadt Mosul vorbei. Dort verstecken sich derzeit einige Terrororganisationen, auch Al-Quaida haelt sich wohl dort auf. Es gibt dort laufend Anschlaege und Schuesse. Wir sind also froh, als unser Fahrer abbiegt. Sein Name ist Diary, er sorgt fuer die Sprengerlaubnis, um nach neuen Oelfeldern zu suchen. In der letzten Zeit laeuft das sehr erfolgreich in Kurdistan. Unter Saddams Herrschaft wusste niemand, dass es dermassen viel Oel in der Region gibt, jetzt freut es die Kurden umso mehr.

Es geht weiter und wir kommen in das Gebiet der Jesiden. Damit ist eine Religionsgemeinschaft gemeint, die aus Elementen des Islams und des Christentums besteht. Die Jesiden glauben neben Gott nicht an das Boese, also an den Teufel. Laut ihrer Religion, ist jeder Mensch selbst fuer seine Taten und sein Handeln verantwortlich.

Diarys Job ist einfach, er fahert eigentlich nur von Stadt zu Stadt und liefert Papiere ab. Er bekommt aber wohl trotzdem ein stattliches Gehalt, da man fuer diese Arbeit gute Verbindungen zur Regierung braucht. Ja, auch in Kurdistan ist Korruption ein Problem. Diary hat wohl frueher auch mit den Amerikanern zusammen gearbeitet und fuer sie uebersetzt. Auf der Fahrt erzaehlt er grossteils ueber seine verschiedenen Berufe und er listet staendig verschiedene Menschen auf, die er kennt. Dabei handelt es sich um wichtige Menschen in Politik, Wirtschaft und Militaer. Nach zwei Stunden erreichen wir zum Glueck Erbil. Seine Geschichten waren zwar interessant, ich halte aber nicht viel von Menschen, die staendig erzaehlen wie toll und wichtig sie nicht sind.

Vor Abfahrt habe ich mir eine Karte von Erbil in mein Heft gezeichnet. Doch als wir die Karte den Menschen in der Strasse zeigen, weiss keiner Bescheid, wo was ist. Wir fragen also in einem Hotel nach, ob sie uns den Weg zu einem anderen Hotel erklaeren koennen.  Das Personal ist wahnsinnig freundich und bietet uns Kaffee an. Wir koennen das Internet benutzen und als wir dann gehen, bringt uns einer der Bediensteten sogar noch bis zur naechsten Kreuzung. Das Hotel, dass wir im Internet recherchiert haben, ist auf einmal deutlich teurer, auch den Preis zu druecken, bringt nichts. Da die Gegend voll mit Unterkuenften ist, versuchen wir es woanders. Nach fuenf Minuten verhandeln, bekommen wir dann ein Zimmer mit drei Betten fuer guenstige 30,000 IQD pro Nacht.

Wir bekommen Hunger und gehen zu einem nahegelegenen Imbiss. Hier treffen wir auf Mohammed, den Eigentuemer. Er hat wohl frueher mehrere Jahre in Deutschland gearbeitet und ist jetzt seit vier Jahren wieder in Kurdistan. Er spricht leider nur sehr schlechtes Deutsch, wir koennen uns aber halbwegs unterhalten. Zum Essen gibt es Kebab-Spiesse mit Fladenbrot. Als wir dann bezahlen wollen, laesst er uns nicht und laedt uns stattdessen zum Fruehstueck bzw. Mittagessen am naechten Tag ein.

2 Gedanken zu „Tag 69

  1. hallo ich wollter gerner was euch sagen was da statt das stimmt nicht das jeside nicht an gelauben sonnst an teufel das stimmt über haupt nicht ich weiss nicht geanu wer dummster mennsch hatt das gesagt bitter lösch

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